Welches Geschlecht hat Irrs:inn? – Dieser Frage geht Max Nogo in seinem jüngsten Werk “Irrs:inn” nach.
Zuzuschreiben ist diese zu 100% politisch inkorrekte Meinungsäusserung zum Thema Gendersprache dem Unmut des Künstlers nach eine TV Reportage des öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehens im Juni 2022.
Die unvermeidliche musikalische Aufarbeitung kommt vordergründig unverblümt und wenig diplomatisch daher. Aber wer den Wortwitz und das Multi-Kulti-Arrangement auf sich wirken lässt, merkt schnell, dass Max Nogo sich nicht für EIN sprachkulturelles Extrem ausspricht: mit gelebtem gegenseitigem Respekt ist doch allen am meisten geholfen. Und mit etwas gegenseitigem Respekt sollte es doch möglich sein, gemeinsam Sprachregelungen mit Maß und Verstand zu finden, die die deutsche Sprache so respektieren, wie die Sprache dann hoffentlich alle Geschlechter.
Vielleicht fehlt der kulturellen Debatte gerade die Leichtigkeit, mit der hier Standpunkte mitsingbar werden. Ist das Thema nicht schon hinreichend politisch instrumentalisiert? Dass am Ende das eine oder andere Extrem von oben herab diktiert wird, kann doch keiner wollen. So wird “Irrs:inn” auch zum Aufruf an alle Geschlechter, in einen sachlicher geführten Dialog einzutreten, der die Integrität der Sprache wieder ins Blickfeld rückt, und dabei vermeidet durch die Hitze der Debatte das aufs Spiel zu setzen, worum es doch eigentlich gehen sollte: gelebten gegenseitigen Respekt.
Irrs:inn ist zugleich Max Nogos erste Veröffentlichung und als Vorbote fürs Album auf jeden Fall Anlass zu schlimmsten Befürchtungen. – ab dem 7.April 2023 hoffentlich in aller Ohren. Jetzt hören